Deutsche Polizei-Schachmeisterschaft 2010 in Bad Königshofen
FM Ralf Kotter triumphiert erneut
Zum siebten Mal errang der für Hansa Dortmund aktive Kriminalbeamte den Titel eines Deutschen
Polizei-Schachmeisters. Seine Vorrangstellung im Polizeischach unterstrich der frischgebackene Meister
auch durch seine Erfolge im Schnell- und im Blitzschach.
Genau 49 Teilnehmer aus der ganzen Republik, darunter auch einige eingeladene externe Gäste, hatten sich in der
ersten Novemberwoche im unterfränkischen Bad Königshofen getroffen, um dort ihre Besten zu ermitteln.
Die Schachfreunde des örtlichen Schachclubs unter ihrem rührigen 1. Vorsitzenden Jürgen Müller hatten sich
bereit erklärt, von 1. bis 7. November 2010 die Ausrichtung des Turniers im Großen Kursaal der
FrankenTherme zu übernehmen. Der frisch renovierte und mit modernster Technik ausgestattete Saal bot
ein hervorragendes Ambiente für die Meisterschaft.
Die Schachwoche begann mit der Schnellschachmeisterschaft, die am 1. und 2. November (vormittags) ausgetragen
wurde. Die Teilnehmer wurden von J. Müller, dem 2. Bürgermeister Udo Jahrsdörfer sowie Rudolf Eyer, dem
Organisator der Meisterschaften, begrüßt. Zu absolvieren waren 7 Runden mit einer Bedenkzeit von 30 Minuten
pro Spieler und Partie. 24 Teilnehmer nutzten diese letzte Trainingseinheit vor den eigentlichen Meisterschaften.
Ralf Kotter verteidigte auch unter den Schnellen Brütern mit 5,5 Punkten seinen Titel erfolgreich
und erhielt neben einem Geldpreis einen Siegerpokal. Dank der besseren Wertung verwies er den punktgleichen
Lokalmatator Gerd Jahrsdörfer vom SC 1957 Bad Königshofen auf den zweiten Platz. Die Ränge drei bzw. vier
sicherten sich FM Rupert Prediger (PSV Dorfen) und Gerd Große-Frintrop (SF Buer 21/74). Platz 5 belegte mit
Carsten Kreiling (SVG Eppstein) ein Turnierneuling.
Die Siegerehrung des Schnellturniers ging dann fließend in die Begrüßung der Teilnehmer im Turnierschach
über. Nach den Grußworten von Jürgen Müller, Kurdirektor Werner Angermüller und Stadträtin Erika Idriss hieß
Organisator Rudolf Eyer die insgesamt 49 Teilnehmer, darunter zwei Damen, herzlich willkommen und erläuterte einige
wichtige organisatorische Angelegenheiten. Da der neu ernannte Internationale Schiedsrichter Jürgen Müller die
Turnierleitung inne hatte und Dieter Klebe als Referee in der 2. Bundesliga ihm dabei kräftig assistierte,
verzichteten die Schachspieler darauf, ein Schiedsgericht zu wählen. Die Herren Müller und Klebe brauchten sich
bis zum Schluss mit keinem einzigen Protestfall zu befassen ein Beleg für die sportliche Fairness der
Mitspieler. Bis Sonntag wurden sieben Runden gespielt, wobei der Zeitplan nur donnerstags eine Doppelrunde vorsah.
Damit blieb noch Raum für ein attraktives Rahmenprogramm und Besuche der FrankenTherme. Doch zurück
zum Turnierverlauf: Obwohl sich Ralf Kotter schon früh einen komfortablen Vorsprung verschafft hatte, sorgten
zwei Paarungen in der Schlussrunde im Hinblick auf die Preisvergabe für Spannung pur. In der Partie R. Zahn
(SF Moers) gegen S. Buhnke (SV Schott Jena) erreichte der Nachziehende in wahrscheinlich verlorener Stellung
ein Remis durch ein Dame- sowie ein doppeltes Turmopfer. Noch dramatischer ging es in der Begegnung C. Kreiling
D. Kuhne (Ludwigsfelder SC) zu, die natürlich von zahlreichen Zuschauern umlagert wurde. Hier schaffte
Weiß das Kunststück, in den ihm verbliebenen 18 Sekunden Bedenkzeit das Match mit zwei gegen eine Dame zu
seinen Gunsten zu entscheiden. Zeuge dieses äußerst spannenden Duells wurde auch der Erste Bürgermeister Thomas
Helbling, der es sich trotz Urlaubs nicht nehmen ließ, persönlich der Siegerehrung beizuwohnen und den Gewinnern
zu gratulieren. Die Deutsche Polizeigewerkschaft stiftete dankenswerterweise auch in diesem Jahr
wieder die Siegespokale, wie Rudolf Eyer in seiner kurzen Ansprache hervorhob. Herzliche Worte des Dankes richtete
der Organisator aber auch an den Ehrenpräsidenten Gerhard Müller und seine Mitstreiter (Sohn Jürgen betreute an
diesem Wochenende die Königshofener Frauen-Bundesligamannschaft in Karlsruhe) für die herzliche Aufnahme, an
BM Thomas Helbling für die problemlose Benutzung des Großen Kursaals und an Dieter Klebe, der den Turnierleiter
tatkräftig unterstützte. Neben den Pokalen der DPolG winkten den Teilnehmern insgesamt zehn Geldpreise. Den ersten
Platz belegte Ralf Kotter mit 6 Punkten aus sieben Partien. Über die weitere Platzierung entschied der Rechenschieber,
denn gleich vier Teilnehmer beendeten den Wettbewerb mit 5 Punkten: Silber ging wie im Schnellturnier - an
den Lokalmatador Gerd Jahrsdörfer und Bronze an FM Rupert Prediger. Vierter wurde Michael Wegerich (SV Ammern) und
den 5. Platz erreichte der vereinslose Bundespolizist Joachim Görg, der nach 17-jähriger Pause sein erstes
Schachturnier bestritt und bewies, dass er nichts verlernt hat. Die Rating- bzw. Sonderpreise gingen an Wilfried
Adler, SC Lindau, (bester Senior), Carsten Kreiling, SVG Eppstein, (bester Jungsenior), Hermann Reif, SK Krumbach
(DWZ 1900), Wolfram Christen, Potsdamer SV Mitte (DWZ 1700) und Dieter Mosthaf, SF Göppingen (DWZ 1500).
Das Rahmenprogramm bestand aus einer Stadtführung, einem Blitzturnier (1. Sieger: Ralf Kotter) und einem
Nachtwächterrundgang mit anschließendem gemeinsamen gemütlichen Beisammensein. Den Teilnehmern blieb aber noch
genügend Freiraum, um die Stand und ihre Umgebung auf eigene Faust zu erkunden.
In den nächsten Jahren sind für die Deutschen Polizei-Schachmeisterschaften folgende Austragungsorte vorgesehen:
2011 Angermünde (Brandenburg),
2012 Pirmasens (Rheinland-Pfalz) und
2012 Itzehoe (Schleswig-Holstein).
Rudolf Eyer